Weltsprache Ornament (Pforzheim, 23.6.-30.9.2012)

lustro

http://www.schmuckmuseum-pforzheim.de/flash/SMP.html

Im Rahmen des Festivals »Mix versteh’n« des Kulturamtes der Stadt Pforzheim

Ornamentale Gestaltungsformen gehören zu den frühesten Zeichen menschlichen Kulturschaffens. Angefangen mit einfachen Ritzungen auf Fundstücken über in sich verschlungene Linien bis hin zu barockem Überschwang sind Ornamente auch im Schmuck zu finden. Sie sind ein welt- und kulturenüberspannendes Phänomen, an dem sich bei aller Verschiedenartigkeit ähnliche Muster entdecken lassen. Die Ausstellung zeigt die Vielfalt ornamentaler Ausdrucksformen im Schmuck aus dem abendländisch-europäischen Raum bis zum Formenreichtum im Orient. Es werden die verbindenden Elemente der Ornamentik untersucht, die in allen Kulturen und Epochen auftauchen und sich zu einer »Weltsprache Ornament« zusammenfügen.

Rund 120 Schmuckstücke aus den Sammlungen des Schmuckmuseums Pforzheim sind zu sehen. Einen Schwerpunkt bildet dabei der Schmuck des 19. Jahrhunderts. Die Schau ist der Ausstellungsbeitrag des Schmuckmuseums zum Festival »Mix versteh’n« des Kulturamtes der Stadt Pforzheim.

Unter dem Aspekt der ornamentalen Gestaltung bietet sich so ein neuer Blick auf ausgewählte Preziosen der Sammlung, besonders als mit dem aufkommenden Historismus die Vielfalt der Ornamente im Schmuck ihren Höhepunkt fand. Aber auch in Epochen wie dem Art Déco, die auf den ersten Blick nicht sehr ornamentreich scheinen, finden sich Oberflächen voller Formenreichtum.

Am Beginn des 20. Jahrhunderts steht die Auseinandersetzung und zum Teil vehemente Ablehnung von ornamentalen Überformungen. Hier nimmt der oft zitierte Adolf Loos mit seiner wütenden Streitschrift »Ornament und Verbrechen« eine Schlüsselposition ein, die bis heute weiter wirkt und ohne die weder das Bauhaus noch das »form-follows-function«-Design der letzen fünf Jahrzehnte denkbar wären. Während es in der Anwendung von Ornamentik in der Gestaltung eine Art Wellenbewegung gibt, finden sich auch im Schmuck in ornamentarmen Zeiten immer wieder neue Ansätze zu ornamentalen Verzierungen. Von antiken Schmuckstücken mit geometrischer Flächenornamentik über gotische Elemente oder die Pflanzenornamentik der Renaissance, über Zitate der mittelalterlichen Buchmalerei im Historismus bis hin zur jüngsten zeitgenössischen Schmuckkunst ziehen die Ranken und Mäander der Ornamentik im Schmuck. Reihung und Rhythmisierung, Verdichtung und Überhöhung sind Kennzeichen der ornamentalen Kunst im Schmuck, die sich auf alle Kulturen gleichermaßen anwenden lassen und damit ein wahrhaft globales Phänomen beschrieben.

Das Ornament ist ab Dezember und Januar Anlass für zwei weitere Ausstellungen in Pforzheim. Sie richten den Fokus auf das Ornament in Kunst und Design. Der Kunstverein Pforzheim zeigt »Ornamentale Strukturen« (16. Dezember 2012 bis 3. März 2013), und die Pforzheim Galerie widmet dem Thema eine Schau in der Reihe Design-Positionen.

Ort der Ausstellung:
Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus, Pforzheim

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